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Tiere in der Therapie
- Zur Basis einer Beziehung und ihrer Erklärung

von Erhard Olbrich

 

 

Auszug aus dem Referat
zum Thema Tiergestützte Therapie
anläßlich des zehnjährigen Bestehens des Vereins "Tiere helfen Menschen, e.v."
in Würzburg, 1997

 

 

Gliederung:
1. Ist in der Psychotherapie Platz für Tiere?

2. Verbundenheit zwischen Mensch und Tier

3. Was ist Tiergestützte Therapie?

4. Ein paar Stationen der Tiergestützten Therapie

5. Zur Basis der Mensch-Tier Beziehung

6. Kommunikation

7. Versuch der Erklärung

8. Zusammenfassung

 

 

1. Ist in der Psychotherapie Platz für Tiere?

Therapie, vor allem Psychotherapie, das ist doch eine Domäne der Menschen.
Nichtmenschliche Faktoren oder psychische Prozesse, die durch Tiere, Pflanzen und durch die unbelebte Natur angestoßen werden, finden in ihr kaum Erwähnung. Und wer die psychotherapeutische Forschung betrachtet, der findet in einem großen Spektrum von Erklärungen überwiegend kognitive, ja, rationale Argumente.
Er kann nur in einem sehr begrenzten Bereich einen Platz für Tiere entdecken, und wenn, dann dort, wo Psychotherapie als ein hilfreiches Geschehen verstanden wird, das Schulen und Fächer übergreift, dessen Grenzen zur sozialen Unterstützung, zur Beratung, zur Gemeinwesenarbeit oder zur Förderung der Selbsthilfe kaum wahrzunehmen sind
- wo sie auch bewußt nicht errichtet werden.
Tiere tauchen in der Psychotherapie nur dort auf, wo Prozesse akzeptiert werden, die nicht nur rational faßbar sind. Dabei ist der Vorschlag, Tiere für das hilfreiche Arbeiten mit Menschen einzusetzen und sie zur Unterstützung von Psychotherapie heranzuziehen, nicht neu.
Er greift eine uralte Erfahrung auf, daß Menschen, die mit anderen Menschen, mit Tieren, ja, mit der gesamten belebten und unbelebten Natur zusammenleben, oft zu einer volleren persönlichen und sozialen Entwicklung gelangen als viele jener Menschen, die in unnatürlichen, in restringierten oder gar virtuellen Umwelten leben.
Neu ist, daß die Wissenschaft sich diesem Vorschlag zuwendet und ihn mit ihren Methoden und Theorien analysiert. Nur reicht eine schlichte Erfahrung der Wissenschaft nicht aus. Erst theoretisch geführt können Formen der Unterstützung von Therapie durch Tiere vergleichend untersucht werden, können unterschiedliche Arten der Kommunikation zwischen Mensch und Tier und Besonderheiten ihrer Beziehung verfolgt und differenzierte Effekte von Tieren in der Therapie diskutiert werden.
Die Absicht dieses Beitrages ist es, zu zeigen, daß Animal Assisted Therapy (AAT) ihre Basis in einer tiefen Verbundenheit von Menschen und Tieren hat, einer Verbundenheit, die in der Psychologie allerdings selten beachtet wird.
Diese Verbundenheit erlaubt eine Form der (analogen) Kommunikation zwischen Menschen und Tieren, die in der frühen Kindheit ebenso wie in tiefen Beziehungen zwischen Menschen häufig genutzt wird, wenngleich sie im Alltag meist hinter der kognitiven Vermittlung von Inhalten (digitale Kommunikation) zurücktritt.
Tiergestützte Therapie soll kurz vorgestellt werden. Sie setzt auf die Integration von analoger und digitaler Kommunikation, sie setzt auch auf die Integration der Verbindungen der Person zu Menschen und zu Tieren. Und sie setzt auf eine Integration der Kommunikation zwischen Lebenwesen mit einer Kommunikation "innerhalb" der Person.
Das kann als Integration von Kognition und Emotion verstanden werden. Es kann aber auch als Integration von Prozessen verstanden werden, die auf unterschiedlichen Schichten der Person ablaufen.
Ausgehend von der Frage, was denn in der Psychotherapie hilfreich wirkt, soll diskutiert werden, welche dieser Prozesse denn Tiere unterstützen oder welche sie gar anstoßen können.br> Ein Stück weit werden traditionelle Grenzen zwischen effizienteren und weniger effizienten Prozessen und zwischen Austausch unter Menschen sowie dem Austausch zwischen Menschen und Tieren danach durchlässiger erscheinen.

 

1.1 Die klassische Evaluation von Psychotherapien
GRAWE, DONATI und BERNAUER (1994) haben von den 300-400 Psychotherapiemethoden, die es auf dem Psychomarkt gibt, jene auf ihre Wirksamkeit untersucht, die sich einer empirischen Evaluation unterzogen haben.
Sie konnten nur etwa 40 aufnehmen, lagen doch nur von diesen zufriedenstellend ausgearbeitete Konzeptionen und vor allem ausreichende Untersuchungen zur Effektivität therapeutischen Arbeitens vor. Bei dieser Auswahl mußten die Autoren übrigens manche der alten, der klassischen Therapien (wie etwa die Analytische Psychologie von C.G. JUNG) ebenso unberücksichtigt lassen wie die meisten aktuellen und viele der gerade modischen Psychotherapiemethoden.
Das vorausgeschickt zum wohl wichtigsten Ergebnis der Autoren: Es gibt Gemeinsamkeiten bei vielen besonders wirksamen therapeutischen Vorgehensweisen.
Konkret heben die Autoren die Hilfe bei der aktiven Problembewältigung hervor. Dabei bringt der Therapeut ein erlerntes und in der Erfahrung als brauchbar erwiesenes "für die wichtigsten Störungen und Probleme spezifisches Know-How für die aktive Hilfe zur

Problembewältigung" (1994, S. 753) ein.
Bei der Problemklärung werden implizite Bewertungen von Patienten explizit gemacht, das heißt, Motive, Werte und Ziele, die das Erleben und Handeln des Patienten bestimmen, werden konkret und möglichst präzise beschrieben, um ihm zu einer größeren Klarheit hinsichtlich der Bedeutungen eigenen Erlebens zu verhelfen und einen klareren Bezug zwischen Erleben und Motiven, Werten und Zielen des Patienten herzustellen.
Bei der Problemaktualisierung treten Therapeut und Klient miteinander in reale Erfahrungssituationen ein und arbeiten an den darin erfahrenen Problemen.
Die Ressourcenaktivierung schließlich knüpft an all das an, was der Patient hat und was er bereits kann, sie nutzt also die noch nicht ausgeschöpften Möglichkeiten der Person zur Bewältigung ihrer Situation. Soweit sind vor allem kognitive Prozesse angesprochen.
Es sind die bewußten Kognitionen ihrer eigenen Motive, Werte und Ziele, die einer Person zu wirksamer Kontrolle ihres Verhaltens verhelfen. Und das Wissen um die eigenen Ressourcen ebenso wie das vom Therapeuten vermittelte Know-How über Problembewältigung oder konkrete Übungen im Alltag tragen zu effizientem und adaptiven Verhalten bei.
Das sind überzeugende und einsichtige Erklärungen. Dennoch bleiben sie begrenzt, denn sie erstrecken sich auf das Verbessern adaptiven Funktionierens nach der bewußten Erfahrung von Problemen.
Menschliches Leben umfaßt aber mehr als das.
GRAWE et al. sprechen das an.
Zum einen sagen sie, daß Menschen in der Regel doch kein vollständiges und gänzlich zutreffendes Bewußtsein von all den Prozessen und Programmen haben, die ihr Verhalten ausmachen. Dafür sehen sie drei Erklärungen:
"Die eine ist die, daß der Zustand der Bewußtheit nicht gewissermaßen der natürliche Zustand der psychischen Aktivität ist, sondern daß er darin ... eine spezielle und selektive Funktion hat. Der größte Teil der psychischen Prozesse läuft ohne Bewußtheit ab." (1994, S. 761).
Der zweite Grund, der bewußte Prozesse zur psychischen Regulation unvollständig bleiben und all die kognitiven Schemata nicht ausreichend erscheinen läßt, um adaptives Verhalten zu erklären, hängt damit zusammen, daß jede Aktivierung bewußter Prozesse stets von Emotionen begleitet ist. Sie bewerten psychische Aktivitäten im Hinblick auf das aktivierte Programm.
Vor allem am Beginn einer Therapie, also wenn Problemklärung, Problembewältigung, gemeinsame Problemaktualisierung und Aktivierung der Ressourcen des Patienten noch nicht weit fortgeschritten sind, haben nicht-kognitive Faktoren ihre Bedeutung........

 

 

 

 

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